Ehrenabend

am

12.3.2012

 

Text und Bild: Christian Kauschinger

 

Die Ehrung langjähriger Mitglieder und ein Referat der stellvertretenden Bezirksvorsitzenden Maria Karg-Pirzer aus Schwandorf zu aktuellen schulpolitischen Themen standen im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung des BLLV-Kreisverbands Neustadt.

Stellvertretende Bezirksvorsitzende Maria Karg-Pirzer
spricht über aktuelle Schulpolitik

Karg-Pirzer sprach zunächst die Lobeshymnen für den doppelten Abiturjahrgang durch das Ministerium an und stellte fest, dass der Erfolg damit nicht so groß gewesen sein könne. Denn immer wieder habe das Ministerium korrigierend eingegriffen und sogar bei den Abiturprüfungen sei nachgebessert worden um den gewünschten Notendurchschnitt zu erreichen. Fast 50 Prozent der Fünftklässler, die in das Gymnasium eintreten, kommen gar nicht zum Abitur und 41 Prozent der Schüler haben die Hochschulreife auf einem anderen Weg als am Gymnasium erreicht. Für die Grundschüler geht es nur noch um den Übertritt an das Gymnasium, die Grundschule selbst wird auf die drei relevanten Fächer für den Übertritt Deutsch, Mathematik und Heimat- und Sachunterricht reduziert. Die Grundschule ist nur noch eine Sortieranstalt, die Schüler erhalten Nachhilfe und häuslichen Druck, damit es mit dem Übertritt klappt. Vor den Proben werden sie von den Eltern gedopt mit Prüfungsaufgaben aus früheren Jahrgängen, die unter den Eltern oder im Internet kursieren. Das Lieblingsthema des Kultusministers, die individuelle Förderung der Schüler könne wegen zu geringer Lehrerstundenzuweisung nicht stattfinden, Verbalbeteuerungen aus dem Ministerium bleiben Makulatur.

Junge, gut ausgebildete Lehrkräfte stehen auf der Straße, dagegen werden Billiglehrkräfte nach dem ersten Staatsexamen als Aushilfslehrer an den Schulen eingesetzt. Wegen der Budgetierung der Unterrichtsstunden können kleine Schulen nicht einmal mit dem Pflichtstundenmaß ausgestattet werden, größere Schulen müssen Stunden abgeben, damit die kleineren erhalten werden können. Die stellvertretende Bezirksvorsitzende stellte fest, dass sich außer Bayern alle Bundesländer auf den Weg zur Umgestaltung des Schulsystems gemacht hätten und nannte die Stichworte Zweigliedrigkeit und längeres gemeinsames Lernen. Das Bayerische Kultusministerium beharre aber starrsinnig auf dem bisherigen Weg und weigere sich die Gegebenheiten des demografischen Faktors und des Ausblutens der Mittelschulen zu registrieren. Karg-Pirzer sprach noch die Forderungen des BLLV an das Ministerium an. Sie nannte hierzu die Ausweitung der Beförderungsmöglichkeiten für alle Lehrergruppen, die Rücknahme der Sparbeschlüsse bei der Besoldung, die Wiedergewährung der leistungsbezogenen Besoldungselemente, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Schulleitungen und weitere Einstellung zur Verbesserung der Unterrichts- und Schulsituation.

 

Ehrungen

 

Zusammen mit der Kreisvorsitzenden Ulrike Holl ehrte sie langjährige Mitglieder, von den einige aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen konnten. 55 Jahre Mitglied beim BLLV ist Karoline Ehlich, seit 50 Jahren gehören Alois König, Rotraud Lehner, Siegfried Lehner, Helga Ponnath, Ernestine Schriml, Edeltraud Troidl und Christa Werner dem Verband an. Seit 45 Jahren sind Irene Eckert und Heiner Maier dabei, vor 40 Jahren traten Hans Müller und Maria Weigl dem BLLV bei. Mitglieder seit 35 Jahren sind Josef Söllner, Wolfgang Reinhold und Marie Luise Vollath, seit 30 Jahren gehört Renate Vettori zum Verband und vor 25 Jahren traten Elisabeth Freitag, Agnes Hehenberger, Renate Kurz, Klaus Illing und Julia Mrosek dem BLLV bei.

 

 BLLV NEW - Ehrungen 2012

(zum Vergrößern auf das Bild klicken)

 

Bei der Mitgliederversammlung des BLLV Neustadt sprach
die stellvertretende Bezirksvorsitzende Maria Karg-Pirzer (hinten rechts)
über die aktuelle Schulpolitik und
ehrte zusammen mit Kreisvorsitzender Ulrike Holl (hinten links) langjährige Mitglieder.

 

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