Jahreshauptversammlung 2010 

mit Ehrungen verdienter Mitglieder

am 15.3.2010

Bericht: Christian Kauschinger

Die Ehrung langjähriger Mitglieder und ein Referat des stellvertretenden Bezirksvorsitzenden Markus Ackermann aus Waldmünchen über die aktuelle Bildungspolitik standen im Mittelpunkt der Jahresversammlung des Kreisverbands des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbands (BLLV). 

     Stellvertretender Bezirksvorsitzender Markus Ackermann (links hinten) sprach bei der Versammlung des Kreisverbands Neustadt des BLLV über die aktuelle Bildungspolitik und zeichnete zusammen mit Kreisvorsitzendem Josef Söllner (links vorne) langjährige Mitglieder aus.

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Kreisvorsitzender Josef Söllner konnte zu dieser Veranstaltung eine Reihe von Jubilaren und Mitgliedern begrüßen, wenngleich nicht alle zu Ehrenden aus  gesundheitlichen Gründen oder aus  Altersgründen persönlich anwesend sein konnten. Söllner bedankte sich bei den Kollegen Hans Fröhlich aus Floß und Hermann Riedl aus Flossenbürg, die für die musikalische Umrahmung der Feier sorgten.

Statement zur Schul- und Bildungspolitik

Stellvertretender Bezirksvorsitzender Markus Ackermann verwies in seinem Statement zur Schul- und Bildungspolitik zunächst auf einige Erfolge des BLLV. 

So sei es gelungen ein Beförderungsamt für die Grund- und Hauptschullehrer zu erreichen. Erste Beförderungen sind bereits erfolgt, bis zum nächsten Jahr kommen insgesamt 30 Prozent der Lehrkräfte in diese neue Gehaltsstufe. Der BLLV hat erreicht, die Altersteilzeit zu erhalten. Trotz der schwierigen Haushaltslage erfolgte eine Besoldungsanpassung und die Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden ist in den nächsten Jahren beabsichtigt. Dies ist laut Ackermann deshalb gelungen, weil der BLLV ein starker Verband ist und mit Rolf Habermann ein Vertreter des BLLV an der Spitze des Bayerischen Beamtenbundes steht. Im Jahr 2011 kommt es außerdem zu einer Einkommensverbesserung bei den Konrektoren und den Schulleitern größerer Schulen. 

Der stellvertretende Bezirksvorsitzende verschwieg aber nicht, dass in Zukunft harte Jahre auf die Grund- und Hauptschule zukämen. Wegen der desolaten Haushaltslage will der Freistaat 20,6 Millionen Euro im Bereich des Kultusministeriums einsparen, 17 Millionen davon hat der Bereich der Grund- und Hauptschule zu tragen. Nachdem ursprünglich geplant war, wegen der sinkenden Geburtenrate das Lehrer-Schüler-Verhältnis zu senken und auf Grund dieser demographischen Rendite die Klassenhöchststärke erheblich zu reduzieren, ist davon nun nicht mehr die Rede. Hier warf Ackermann die Frage zur Kosten-Nutzen-Analyse zum dreigliedrigen Schulsystem auf, an dem die Staatsregierung unbedingt festhalten will. Andere Bundesländer gingen da bereits einen kostensparenden Weg, mit einem zweigliedrigem Schulsystem und einer längeren gemeinsamen Schulzeit für alle Schüler. Der stellvertretende Bezirksvorsitzende nannte hier die Bundesländer Thüringen, Berlin, Baden-Württemberg und Hamburg. Die bayerische Staatsregierung setzt große Hoffnung in das Konzept der Mittelschule zum Erhalt der wohnortnahen Hauptschule. Der BLLV wird diesen Schulversuch nicht boykottieren, so Ackermann, aber er sieht wie der Bayerische Städte- und Gemeindetag die Mittelschule nur als Übergangslösung für das Problem des demographischen Wandels. Der BLLV fordert zum Erhalt der wohnortnahen Hauptschule den Realschulabschluss, sowie eine längere gemeinsame Schulzeit für alle Kinder. Ohne diese Maßnahmen wird es zu einem massiven Schulsterben in der Oberpfalz kommen, solange nicht das zweigliedrige Schulsystem eingeführt wird. 

Mit Stolz konnte Ackermann verkünden, dass der BLLV zur Zeit den höchsten Mitgliederstand seit 1861 aufweist und seit 2007 um 1777 Mitglieder gewachsen ist. Auch im Bereich der Gymnasiallehrer hat der BLLV gegenwärtig zirka 1000 Mitglieder, dabei handelt es sich vor allem um jüngere Kollegen, aber auch um ältere Neumitglieder. 

Ehrungen

Zusammen mit Söllner zeichnete Ackermann langjährige Mitglieder des BLLV aus. Für 25 Jahre Mitgliedschaft wurden Gabriela Bäumler und Karl Haubner geehrt, für 30 Jahre Brigitte Hausmann, Siglinde Heida und Christine Sternkopf. Seit 35 Jahren gehören Josef Bäumler, Peter Junge, Sieglinde Kaiser, Isolde Merkl, Reinhard Prem, Lioba Steghöfer, Irmgard Thaller  und Jürgen Zimmermann dem BLLV an. Mitglieder seit 40 Jahren sind German Beer, Carola Beran, Gotthard Betz, Udo Fellmann, Anton Sammet, Werner Schmola, Ferdinand Schönberger und Werner Ullrich. Seit 45 Jahren halten Leopold Tausch, Josef Troidl und Hermann Wild dem Lehrerverband die Treue. Ein halbes Jahrhundert gehören Barbara Heindl und Max Raß zum BLLV, während bereits vor 60 Jahren Richard Bergmann, Arthur Meyer und Johann Zahn dem Verband beitraten.