Pensionistentag des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes

 

Bericht: Werner Schmola

    

Oberpfälzer Pensionistentag

vergrößern

   

Bestens organisiert hatte Fritz Aumer, Bezirksreferent für Pensionisten (links),
den Oberpfälzer Pensionistentag des BLLV in der Neustädter Stadthalle.
Bezirksvorsitzende Ursula Schroll (zweite von links) referierte zum Thema „150 Jahre BLLV“,
Grußworte sprach Bürgermeister Rupert Troppmann.
Anwesend war zudem der langjährige Leiter der Abteilung Dienstrecht und Besoldung Klaus Neumann (rechts).

   

  

Großen Zuspruch fand der Oberpfälzer Pensionistentag des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV) in der Stadthalle. Über 270 Teilnehmer(innen) aus der ganzen Oberpfalz waren der Einladung gefolgt.

Auf dem Programm stand am Vormittag das Referat

„150 Jahre BLLV - Rückblick und Ausblick“

der BLLV-Bezirksvorsitzenden Ursula Schroll, am Nachmittag wurden verschiedene Führungen angeboten.

Nach Regensburg und Amberg in den Vorjahren fand der Oberpfälzer Pensionistentag heuer in der nördlichen Oberpfalz statt.

   

Organisator Fritz Aumer, Bezirksreferent für Pensionisten, zeigte sich in seinen Begrüßungsworten hocherfreut über den großen Zuspruch. „Es zeigt, dass gerade für die ältere Generation der BLLV immer noch große Bedeutung hat und er auch für die Pensionisten noch wichtig ist“, meinte Aumer.

Er erläuterte den Verlauf der Veranstaltung und erklärte das Nachmittagsprogramm. Bereits bei der Anmeldung hatten sich die Teilnehmer entweder für eine Stadtführung, einen Besuch im Stadtmuseum, eine Führung im Landratsamt (altes und neues Schloss), Kontinentale Tiefbohrung in Windischeschenbach oder Balsaltkegel Parkstein entschieden.

 

In seinen Grußworten stellte Bürgermeister Rupert Troppmann den Teilnehmern die „kleinste Kreisstadt Bayerns“ kurz vor. Unter anderem ging er dabei auf die Geschichte der „Stadt des Bleikristalls“ ein, nannte aktuelle Zahlen und zeigte sich stolz auf das breite schulische  Angebot am Kulturhügel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

An frühere Zeiten erinnerte Referentin Ursula Schroll in ihrem Referat, als es dem „armen Dorfschulmeisterlein“ nicht gerade rosig ging. Es gab keine soziale Anerkennung. Der Unterricht war oft eher nebenher zu leisten, denn der Lehrer war auch Mesner, Orgelspieler, Kirchenbote, Gemeindeschreiber und noch viel mehr. Die äußeren Voraussetzungen waren miserabel. Erste Versuche, sich zu solidarisieren, wurden von Kirche und Staat aufs Schärfste bekämpft. Schullehrer wurden „klein“ gehalten. Eine Solidarisierung war daher dringend nötig.

Als der BLV (heute BLLV) im Jahre 1861 gegründet wurde, lagen bereits zwei Verbote hinter dem BLV (1830 und 1850). Kirchen und Parteien bekämpften weiterhin den Verband. „Der direkte politische Einfluss des BLV in die Regierung hinein war schon immer schwierig und daran hat sich auch im 21. Jahrhundert wenig geändert“, meinte Schroll.  Dem Lehrerverband gelang es im Laufe seines Bestehens trotzdem drei Meilensteine zu setzen:

- Die Umwandlung von der kirchlichen zur staatlichen und damit zur fachlich kompetenten Schulaufsicht 1919,

- die Umwandlung der konfessionellen Volksschule zur Simultanschule beziehungsweise Christlichen Gemeinschaftsschule 1967 sowie

- die Umwandlung der Lehrerbildung vom zweijährigen Präparandenseminar bis zur universitären Lehrerbildung 1974.

 

Im Ausblick meinte Schroll: „Bildung muss als etwas Verbindendes in unserer Gesellschaft verstanden werden. Schule ist die einzige Einrichtung, in die alle Kinder gehen. Schule muss also über das Wissen hinaus das soziale Miteinander stärken. In der Schule muss die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen gelegt werden. In der Schule müssen wir dazu beitragen, dass unsere Demokratie stabil bleibt. Die Ereignisse rund um die Welt, aber auch in Deutschland, zeigen, dass auch die Demokratie ein durchaus fragiles Konstrukt ist. Schule kann sich da nicht ausklinken. Ganz im Gegenteil, die Schule muss die Demokratie sichern helfen. Darüber hinaus müssen wir unsere Rolle als Lehrer in dem sozialen Gefischt einer Schule immer wieder neu reflektieren, uns weiterentwickeln und auf Anforderungen und Veränderungen reagieren.“

    

Pensionistentag 2013 - KTB Windischeschenbach

vergrößern

    

zum Anfang