"Ein Maskenball" 29.1.2011 Bericht von Waltraut Haimerl |
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Maskerade
um Liebe, Eifersucht und Tod Die Opernfreunde des Kreisverbandes Neustadt/WN waren zu einer Opernfahrt ins Vogtland-Theater Plauen eingeladen. 50 Teilnehmer erlebten die Premierenvorstellung „Ein Maskenball“ (Un ballo in maschera) von Guiseppe Verdi.
Fritz
Aumer erläuterte bereits im Bus den geschichtlichen Hintergrund und den
Inhalt der Oper: Gustav
III., König von Schweden, wollte die Privilegien des Adels abschaffen.
Dadurch schuf er sich gefährliche Feinde. Bei einem Maskenball 1792
wurde der König vor den Augen der Ballgesellschaft von dem Adligen
Ankarström erschossen. Dieser brisante Mord inspiriert Verdi zu einer seiner faszinierendsten Opern. Da sich jedoch die damalige Zensur keinen Königsmord auf der Bühne wünscht, muss Verdi sein Werk mehrmals umarbeiten. Er verbindet das politische Drama mit einer Liebesgeschichte. Aus dem Mörder Ankarström, der mit Amelia verheiratet ist, macht er den engsten Vertrauten und Freund des Königs. Amelia verbindet ihrerseits eine tiefe Liebe mit dem König. Die unheilvolle Prophezeiung der Wahrsagerin Ulrica wird wahr. Derjenige, der als erster dem König die Hand reicht, wird auch sein Mörder sein. Es ist Ankarström, der rasend vor Eifersucht den Königsmord auf einem Maskenball begeht.
Der Regisseur Thilo Reinhardt setze die Oper auf moderne Art in Szene, was zunächst auf einen Teil der Theaterbesucher etwas befremdlich wirkte. Das Geschehen machte aber schon bald deutlich, dass politische Verschwörungen gepaart mit Liebe, Eifersucht und Tod zu jeder Zeit ihre Aktualität haben. Die Sänger auf der Plauener Bühne überzeugten sowohl stimmlich als auch schauspielerisch. Sie erhielten zusammen mit den Musikern unter der Leitung von Lutz de Veer großen Applaus. Gesungen wurde auf italienisch (mit deutschen Texteinblendungen).
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