Jahreshauptversammlung

am 29.1.2007

(vgl. Pressebericht)

Text von Christian Kauschinger (Referat Presse / Schriftführer)

 

Ehrungen ...

 

Neuwahlen ...

 

Ein Referat der Bezirksvorsitzenden Ursula Schroll aus Neumarkt zur aktuellen Verbandspolitik sowie die Ehrung langjähriger Mitglieder standen auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung des Kreisverbands Neustadt des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands. Schroll stellte einleitend fest, dass es unter der nun zu Ende gehenden Amtszeit von Ministerpräsident Edmund Stoiber durchaus auch Erfolge für Bayern zu verzeichnen gibt, doch wurden  während seiner Amtszeit bildungs- und schulpolitische Entscheidungen mit falschen Weichenstellungen getroffen, deren Auswirkungen sich nicht so leicht beheben lassen wie die Orkanschäden, die von Kyrill verursacht wurden. Im Focus der Öffentlichkeit steht, so Schroll, zurzeit die Hauptschule. Es gehe dabei um die Quantität, also die Standorte und hier werde es in den kommenden Jahren zu dramatischen Veränderungen kommen. Bis 2023 wird es in einigen Grenzregionen bis zu 30 Prozent weniger Schüler geben, was weitere Schulschließungen zur Folge haben wird. Hinsichtlich der Qualität bündelt die Schule alle gesellschaftlichen Probleme und die Problemfälle finden sich bevorzugt in der Haupt- oder Förderschule. Verschiedene Untersuchungen lassen uns aufschrecken, zweieinhalb Millionen Kinder leben in unserem Land auf Sozialhilfeniveau, zirka 80 000 am Rande der Verwahrlosung. Migrantenkinder und Kinder aus sozial schwächeren Elternhäuser sind die Benachteiligten in unserem Bildungssystem und der eigentliche Skandal ist laut Schroll, dass unsere Politiker die Probleme längst kennen, aber nichts tun, um sie zu lösen. Acht Prozent aller Hauptschüler erreichen keinen Schulabschluss, jeder fünfte ausländische Jugendliche wird ohne Abschluss entlassen, dies sei eine tickende Zeitbombe für die soziale Stabilität, stellte die Bezirksvorsitzende fest. Kultusminister Schneider kündige unter Druch geraten eine Hauptschulreform an und stelle Eckpunkte zur Weiterentwicklung vor. Ob die Politik es aber ehrlich mit dieser Reform meine, sei aber sehr fraglich, wenn im Doppelhaushalt 2007/08 1661 Lehrerstellen an Grund- und Hauptschulen gestrichen werden. Wenn die Hauptschulreform gelingen soll, dann braucht man dafür auch Geld, das zweifelsohne auch vorhanden ist. 1,6 Milliarden Euro hat die Bundesagentur für Arbeit im vergangenen Jahr ausgegeben für Warteschleifen, in den Jugendliche ohne Ausbildungsplatz geparkt wurden, Bayern brachte 210 Millionen für Wiederholer und Schulabbrecher auf, diese Geld müsste nur richtig eingesetzt werden und der Schulbildung zufließen. Da wir von gleichen und gerechten Bildungschancen  meilenweit entfernt sind, werden bei uns in Bayern zu viele frustriert, zu viele zu früh aussortiert und zu viele gehen verloren, so Schroll. „Wir brauchen eine Schulpolitik, die junge Menschen nicht enttäuscht, sondern ermutigt, nicht zurückweist, sondern fördert, nicht trennt, sondern zusammenführt mit mehr Chancen und weniger Schranken und zwar für alle“, forderte Schroll. Ein Satz der elfjährigen Anna, einer Kinderbotschafterin bei der UNICEF bringt das Problem laut Schroll auf den Punkt. „Alle reden immer davon, dass Kinder die Zukunft sind, aber wir sind jetzt schon da“. Zusammen mit Kreisvorsitzendem Josef Söllner ehrte sie  langjährige Mitglieder für ihre Treue zum Verband. Seit 25 Jahren gehört Renate Vettori zum BLLV. 30 Jahre Mitglied sind Reinhard Filchner, Wolfgang Reinhold, Josef Söllner und Marie-Luise Vollath. Mitglieder seit 35 Jahren sind. Irmgard Desing, Anna-Maria Igl, Hans Müller und Maria Weigl. 40 Jahre im BLLV sind Irene Eckert, Heinrich Meier und Engelbert Vollath. Alois König, Siegfried Lehner, Rotraud Lehner, Helga Ponnath, Ernestine Schriml, Edeltraud Troidl und Christa Werner gehören seit 45 Jahren zum Verband. Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurden Karoline Ehlich, Ingetraut Fischer und Adolf Schieder geehrt. Bereits seit einer kleinen Ewigkeit, nämlich seit 70 Jahren hält Franz Valta dem BLLV die Treue.

 

 

Sehr zufrieden mit der Arbeit der Vorstandschaft sind offensichtlich die Mitglieder des Kreisverbands Neustadt/WN. Alle Funktionäre der Vorstandschaft wurden bei der Jahreshauptversammlung jeweils ohne Gegenstimme in ihr Amt gewählt. Kreisvorsitzender Josef Söllner aus Windischeschenbach begrüßte 50 Mitglieder zur Jahreshauptversammlung, unter ihnen auch die ehemaligen leitenden Schulamtsdirektor Heinz Senger und Adolf Schieder sowie Engelbert Vollath, den jetzigen fachlichen Leiter des Schulamtes Neustadt/Weiden. In seinem Tätigkeitsbericht wies Söllner auf mehrere Ausschusssitzungen auf Kreis- und Bezirksebene hin und erwähnte besonders die zweitägige Bezirksdelegiertenversammlung in Cham. Er freute sich darüber, dass die Kreisverbandsmitglieder Fritz Aumer, Elisabeth Graßler und Heinrich Koch auf Bezirksebene das Referat für die Pensionisten, für die Leseförderung und für die Seminarrektoren übernommen haben. Seit der letzten Jahreshauptversammlung wurden für die Mitglieder 24 Veranstaltungen angeboten, Teilnehmermagneten waren dabei die Osterfahrten nach Prag und Dresden mit 83 bzw. 84 Interessenten. Als besondere Renner erwiesen sich  auch die verschiedenen Opernfahrten, an denen in den vergangenen zwei Jahren insgesamt zirka 400 Musikliebhaber teilnahmen, sowie die jährlichen Besuche einer Vorstellung auf der Luisenburg und der Besuch des Weihnachtskonzerts in Waldsassen. Weitere Höhepunkte waren die mehrtägigen Pfingstreisen, die 2005 nach Polen/Westpreußen und 2006 nach Schlesien führten. Der Vorsitzende dankte hierfür Fritz Aumer, der das Kultur- und Reiseprogramm des Kreisverbands zusammenstellt. Söllner sprach auch noch kurz die zwei nächsten Termine an, die Betriebserkundung bei einer Leichtmetallgießerei in Flossenbürg am 14. März und die Osterfahrt nach Erfurt am 3. April. Außerdem warb er für die Teilnahme an der Pfingstreise nach Venetien und wies auf das umfangreiche Jahresprogramm mit insgesamt 15 Veranstaltungen hin, dass in allen Schulen aufliegt. Kassier Hans Arnold gab bekannt, dass gegenwärtig 250 Mitglieder dem Kreisverband angehören. Er konnte von einem zufrieden stellenden Kassenstand berichten, der es dem Kreisverband erlaubt, eine kleine Rücklage zu bilden. Die Revisoren Hermann Riedl und Alfred Schregelmann bescheinigten dem Kassier mustergültige Führung der Amtsgeschäfte, die Versammlung erteilte ihm daraufhin einstimmig die Entlastung.  Vorsitzender Söllner verabschiedete  Arnold als Kassier aus dem Kreisverband. Arnold hatte das Amt 20 Jahre lang inne, seit letztem Schuljahr befindet er sich in Pension. Söllner lobte ihn für die geleistete Arbeit und bedankte sich mit einem kleinen Präsent. Alfred Schregelmann scheidet nach mehr als zwei Jahrzehnten Tätigkeit, zuletzt war er Kassenprüfer, aus der erweiterten Vorstandschaft aus und erhielt von Söllner ebenfalls ein Geschenk. Unter der professionellen Leitung von Heinz Senger und unter Mithilfe von Sophie Schikora und Adolf Schieder wurden die Neuwahlen der kompletten Vorstandschaft zügig abgewickelt. Jeweils ohne Gegenstimmen und mit nur einer Enthaltung erhielten Josef Söllner als 1. Vorsitzender, Elisabeth Graßler als 2. Vorsitzende, Armin Aichinger als 3. Vorsitzender, Ulrike Holl (neu) als Schatzmeisterin und Christian Kauschinger als Schriftführer und Pressewart das Vertrauen der Mitglieder. Als Leiter der einzelnen Referate wurden gewählt: Maria-Teresa Kellner (Bayerische Junglehrer), Jürgen Zimmermann (Dienstrecht), Gabriele Wachter-Kauschinger (Berufswissenschaft),  Peter Junge (Schulpolitik), Heiner Maier (Sozialreferat), Hans Fröhlich (Rechtsschutz), Herbert Kraus (EDV-Systembetreuung), Fritz Aumer (Reisen/Kultur), Anton Sammet (Schulleitung), Tina Rademacher (Fachlehrer), Udo Fellmann (Förderlehrer), Waltraut Haimerl (Pensionisten),  Kassenrevisoren sind Hermann Riedl und Hans Arnold.

 

 

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