Jahreshauptversammlung

am 25.1.2011

(Bericht von Christian Kauschinger)

Eine Zustandsbeschreibung der bayerischen Grundschule, zusammengestellt von der Bezirksvorsitzenden Ursula Schroll aus Neumarkt, sowie die Ehrung zahlreicher Mitglieder standen auf der Tagesordnung des Kreisverbands Neustadt des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbands.

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Referat Ursula Schroll          Ehrungen          Tätigkeitsberichte          Neuwahlen          Laudatio für Josef Söllner

Referat der Bezirksvorsitzenden 
Ursula Schroll

Die Bezirksvorsitzende stellte fest, dass das Kultusministerium von der Grundschule Individualisierung, Integration und Inklusion fordere, das heißt die Eingliederung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die bisher in einem Förderzentrum unterrichtet wurden. Gleichzeitig wird die flexible Eingangsstufe erprobt, in der Kinder die ersten zwei Schuljahre in einem, zwei oder drei Jahren durchlaufen können. Nach der Erprobungsphase von drei Jahren soll diese neue Form flächendeckend in Bayern eingeführt werden. 
Unstrittig ist, dass diese neuen Maßnahmen zusätzlichen Stundenbedarf erfordern, doch hier sehe die Realität ganz anders aus. Der Zusatzbedarf einer Ganztagesklasse wurde von ehemals 19 auf zwölf Stunden gekürzt, für das Sparmodell Kombiklasse, das einen Lehrer einspart, gebe es gerade fünf Zusatzstunden und auch diese werden vielfach nicht zugeteilt. Für die neue flexible Eingangstufe erhält die Schule im Schnitt gar nur drei Stunden mehr. Ein Schulpsychologe ist für mehrere tausend Schüler zuständig und Sozialarbeit zahlt, wenn sie es sich denn leisten kann, die Kommune. 
„Schule und Lernen“, beklagte Schroll „ist in der Grundschule reduziert auf die drei für den Übertritt wichtigen Fächer, auf abfragbares, kognitives Wissen, auf Noten und damit verbundene Berechtigungen“. Grundschullehrer berichteten von Nervenzusammenbrüchen bei neunjährigen Kindern, wenn sie die Note befriedigend erhielten. Bauchweh, Übelkeit, Kopfschmerzen häuften sich bei den Viertklässlern vor den angekündigten Proben. Viele Kinder seien einem enormen Druck ausgesetzt, der aber nicht von der Schule komme, sondern vom eigenen Elternhaus, denn der Übertritt auf das Gymnasium müsse auf jeden Fall geschafft werden. 
Schroll stellte fest, dass unser Schulsystem nicht integriert, sondern selektiert und damit die schwächeren Schüler, die sie auf etwa zwanzig Prozent schätzte, ausschließt und ihrer Zukunftschancen beraubt.  
Ihr Referat schloss sie mit den Worten: „Wir brauchen eine Schulpolitik, die junge Menschen nicht enttäuscht, sondern ermutigt, die sie nicht zurückweist, sondern fördert, die sie nicht trennt, sondern verbindet“.

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Ehrungen verdienter Mitglieder

Zusammen mit dem Kreisvorsitzenden Josef Söllner nahm Schroll die Ehrung langjähriger Mitglieder vor. 

Seit 25 Jahren gehören Birgit Lehner und Gertrud Lehner zum BLLV, Mitglieder seit 30 Jahren sind Herbert Kraus und Martina Reiß. Vor 35 Jahren traten Gertraud Dietl, Johann Graßler, Anna Hausner, Christian Kauschinger, Eva Kroha-Lemberger, Georg Kick, Heidrun und Reinhold Löffler, Dorothea Praller und Elisabeth Stößner in den Verband ein. Mitglieder seit 40 Jahren sind Ursula Bolland, Karl Fenzl, Elisabeth Koch, Gerhard Köppl, Hermann Riedl, Elisabeth Roth, Herbert Ruisz, Christa Scherr, Ingrid Schneck und Maria Weiser. Vor 45 Jahren traten Waltraud Haimerl, Eva Huber, Helga Meister, Wilfried Scholz und Gertraud Wild dem BLLV bei. Seit 50 Jahren gehören Brigitte und Hans Schnappauf sowie Otmar Zirkelbach zum Verband, gar seit 55 Jahren Katharina Prölß. Sophie Schikora, ehemalige Rektorin aus Schirmitz und Heinz Senger, ehemaliger leitender Schulamtsdirektor aus Neustadt halten seit bereits 60 Jahren dem BLLV die Treue. Sie wurden deshalb zu Ehrenmitgliedern des Kreisverbands ernannt. 

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Am Ende der Veranstaltung zeichnete die Bezirksvorsitzende Josef Söllner für seine sechzehnjährige Tätigkeit als Vorsitzender des Kreisverbands, davon zehn als erster,  mit der silbernen Ehrennadel des BLLV aus.  

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Tätigkeitsberichte

In seinem Tätigkeitsbericht erinnerte Söllner an die 26 Veranstaltungen, die seit der letzten Jahreshauptversammlung 2009 abgehalten wurden. Teilnehmermagnete waren dabei die Tagesfahrten nach München und Weimar, die Schulabschlussveranstaltungen in Windischeschenbach und Neustadt sowie die verschiedenen Besuche von Opern, Musicals, Ballett und Schauspielen. Höhepunkte stellten die einwöchigen Fahrten während der Pfingstferien ins Elsaß und nach Triest/Friaul dar. Der Vorsitzende berichtete auch über standespolitischen Veranstaltungen, bei denen sich eine Reihe von Mitgliedern beteiligten. 

Erfreut zeigte sich der Vorsitzende darüber, dass Fritz Aumer, Elisabeth Graßler, Katja Meidenbauer und Marie-Teresa Kellner aus der Kreisvorstandschaft auch im Bezirksvorstand tätig sind. 

Er verwies auch auf das Programm des kommenden Jahres, das 15 Veranstaltungen umfasst, mit dem Highlight der Pfingstreise nach Ligurien. Die Mitglieder nahmen den Vorschlag Söllners auf, eine Fördermitgliedschaft für die BLLV-Kinderhilfe Peru einzugehen. 

Kassiererin Ulrike Holl berichtete, dass dem Kreisverband Neustadt derzeit 232 Mitglieder angehören. Sie legte einen genauen Kassenbericht vor und stellte fest, dass die Einnahmen in den letzten beiden Jahren konstant blieben, aber wegen der Bezuschussung von Fahrten, Veranstaltungen und Aktionen sich jeweils ein Minusbetrag gegenüber dem Vorjahr in der Kasse ergeben habe. Die Kassenprüfer Hermann Riedl und Udo Fellmann bescheinigten der Kassiererin eine einwandfreie und sehr zuverlässige Kassenführung. 

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Wahlen

Mit Frauenpower an der Spitze und einem erfahrenen Geschäftsführer zur Unterstützung der beiden Damen will der Kreisverband Neustadt des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbands die kommenden Aufgaben angehen. 

Bei der Jahreshauptversammlung wählten die Mitglieder Ulrike Holl aus Altenstadt zur neuen ersten Vorsitzenden, bestätigten Elisabeth Graßler aus Mantel als 2. Vorsitzende, hievten den bisherigen Vorsitzenden Josef Söllner aus Windischeschenbach in das neu geschaffene Amt des Geschäftsführers und wählten zum neuen Kassier Herbert Kraus aus Floß. 

2. Vorsitzende Elisabeth Graßler dankte Söllner, der nach zehn Jahren als Vorsitzender sein Amt aus  Altersgründen aufgab mit einem Präsent für die geleistete Arbeit. 

Unter der professionellen Leitung von Schulrat Peter Junge fanden die Neuwahlen sehr zügig statt, wobei alle Amtsträger ohne Gegenstimmen in ihre Funktion gewählt wurden. Ulrike Holl (neu) wurde zur 1. Vorsitzenden bestimmt, Elisabeth Graßler zu ihrer Stellvertreterin, zum Geschäftsführer wurde Josef Söllner (neu), zum Kassier Herbert Kraus (neu) und zum  Schriftführer sowie Pressewart Christian Kauschinger gewählt. Die einzelnen Referate wurden folgendermaßen besetzt: Dienstrecht Jürgen Zimmermann, Schulpolitik Katja Meidenbauer, Berufswissenschaft Gabriele Wachter-Kauschinger, Sozialreferat Anton Sammet, Rechtsschutz Hans Fröhlich, ABJ Maria-Teresa Kellner, Schulleitung Armin Aichinger, Förderschullehrer Isolde Merkl, Fachlehrer Tina Rademacher, Förderlehrer Udo Fellmann, Verwaltungsangestellte Maria Neumann, Pensionisten Waltraud Heimerl, Reisen und Kultur Fritz Aumer, EDV Herbert Kraus, Kassenrevisoren Udo Fellmann und Hans Fröhlich. 

Die neu gewählte Vorstandschaft

Ulrike Holl (vorne 3. von rechts) steht als neue 1. Vorsitzende an der Spitze des BLLV-Kreisverbands Neustadt. 
Ihr zur Seite stehen die 2. Vorsitzende Elisabeth Graßler (vorne 3. von links), 
der neue Geschäftsführer und bisherige Vorsitzende Josef Söllner (vorne 2. von links), 
der ebenfalls neu gewählte Kassier Herbert Kraus (hinten links) 
sowie das gesamte Vorstandsteam des BLLV.